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Bestehende BI-Tools oder spezialisierte Software – für wen welcher Weg der richtige ist
Das ESG-Reporting (Environmental, Social, Governance) stellt Finanzleiter und Controller vor ein entscheidenden Dilemma: Soll das ESG-Reporting in die bestehende BI-Infrastruktur integriert werden, die bereits für Finanzanalysen genutzt wird, oder lohnt sich die Investition in eine spezialisierte ESG-Software?
Auf der Habenseite bestehender BI-Tools stehen Vorteile wie Kostenersparnis, vertraute Bedienung und die Möglichkeit, ESG- und Finanzdaten in einer zentralen Plattform zu analysieren. Spezialisierte ESG-Lösungen punkten durch vorgefertigte Templates zur Erfassung komplexer Nachhaltigkeitsdaten und erleichtern die Erfüllung regulatorischer Anforderungen.
Die Entscheidung für oder gegen spezialisierte Software hängt stark von den individuellen Anforderungen des Unternehmens, den vorhandenen Ressourcen und der strategischen Bedeutung von ESG-Reporting ab.
ESG Reporting auf Basis bestehender BI-Tools
- Die Nutzung bestehender BI-Tools für die Abbildung von ESG-Reportings ist effizient, kostensparend und ermöglicht eine zentrale Datenbasis, in der Finanz- und ESG-Daten integriert werden können. Sie bieten Flexibilität und eine vertraute Umgebung, die kosteneffizient ist, die Lernkurve verkürzt und dynamische Anpassungen erlaubt.
Spezialisierte ESG-Software
- bietet tiefgehende, branchenspezifische Funktionen und vorgefertigte Frameworks, die es leichter machen, ESG-Standards wie GRI oder SASB einzuhalten. Sie werden mit vorgefertigten Analysen ausgeliefert, bilden häufig Branchenstandards ab und können Benutzerführungen als Hilfestellung beinhalten.
Für wen sich welche Variante lohnt
- Unternehmen mit hohen regulatorischen Anforderungen, komplexen ESG-Daten (z. B. CO₂-Fußabdruck) oder ambitionierten Nachhaltigkeitsstrategien sollten spezialisierte Tools in Betracht ziehen. Besonders relevant ist dies für Branchen wie Energie, Produktion oder Finanzdienstleistungen, in denen ESG ein strategisches Kernthema darstellt.
- Mittelständische Unternehmen oder solche mit weniger anspruchsvollen ESG-Anforderungen können bestehende BI-Tools nutzen, insbesondere wenn eine starke BI-Infrastruktur bereits vorhanden ist. Dies ist ideal, wenn ESG-Daten eher ergänzend zu Finanzdaten betrachtet werden und keine hochkomplexen Analysen erforderlich sind.
Kritischer Erfolgsfaktor Datenintegration
- Nachvollziehbare Datenaggregation ist eine notwendige Bedingung beim ESG-Reporting, unabhängig davon, ob bestehende BI-Tools oder spezialisierte ESG-Software eingesetzt werden. Dies liegt daran, dass ESG-Daten aus einer Vielzahl von internen und externen Quellen stammen und mit Finanz- sowie operativen Daten konsistent verknüpft werden müssen.